Zum Begriff Ökologie
Die Begriffe Ökologie und Ökonomie leiten sich ab vom griechischen οίκος (oikos) = Haus, Haushalt: Ökonomie als das Gesetz (νόμος, nomos) und Ökologie als die Lehre (λόγος, logos) vom Haushalt.
Nachhaltigkeit: Hannß Carl von Carlowitz
Im Jahr 1713 formulierte der sächsische Berghauptmann Hannß Carl von Carlowitz (1645-1714) in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht” erstmas den Begriff der Nachhaltigkeit. Schon bald wurde diser Begriff zur Leitidee eines pfleglichen Umgangs mit den Waldressourcen.
Ökologie: Ernst Haeckel
Der Begriff Ökologie wurde erst ein Jahrhundert später definiert. Seine Verwendung in der Biologie geht auf Ernst Haeckel (1834-1919) zurück, einen deutschen Zoologen, Philosophen und Freidenker, der Ökologie 1866 als „Lehre vom Naturhaushalte” („Oeconomie der Natur”) beschreibt: „Unter Oecologie verstehen wir die gesamte Wissenschaft von den Beziehungen des Organismus zur umgebenden Außenwelt, wohin wir im weiteren Sinne alle ‚Existenz-Bedingungen’ rechnen können”.
Autökologie und Synökologie: Carl Schroeter
Carl Joseph Schroeter (1855-1939), ein Pionier des Natur- und Landschaftsschutzes, prägte 1902 die Begriffe Autökologie und Synökologie. Bei der Autökologie bildet der Einzelorganismus oder die Art die Grundeinheit, bei der Demökologie die Population und bei der Synökologie die Lebensgemeinschaft als Ganzes.
Umwelt: Jakob Johann Baron von Uexküll
Der Begriff „Umwelt” wurde 1909 von Jakob Johann Baron von Uexküll (1864-1944) mit seinem Buch „Umwelt und Innenwelt der Tiere” in die Ökologie eingeführt und ersetzt seitdem Haeckels „Außenwelt”. In Abgrenzung zur „Umgebung“ bezeichnet „Umwelt” die für das Leben der Organismen jeweils maßgebenden Faktoren und Bedingungen, die von ihnen teilweise mitgestaltet werden.
Ökologie in Wissenschaft und Öffentlichkeit
Die Begriffe „Ökologie” und „Umwelt” fanden in der Öffentlichkeit seit Mitte des 20. Jahrhunderts Beachtung. Massive Umweltschäden führten Ende der 1960er Jahre in den damaligen Industrieländern zur Entstehung der Umweltpolitik mit eigenen Gesetzen und Behörden, die sich auf die Erkenntnisse der nun zu einer eigenständigen naturwissenschaftlichen Disziplin aufsteigenden Ökologie stützten. Mit der dauerhaften Einrichtung einer Kommission für Ökologie (jetzt: Forum Ökologie) kam die Bayerische Akademie der Wissenschaften 1985/86 dem Ruf nach aktuellen, wissenschaftsbasierten Informationen zu umweltbezogenen Themen nach.
Verwendete Literatur und Abbildungen
Wikipedia-Internetseiten zu Hannß Carl von Carlowitz, Ernst Haeckel, Carl Schroeter und Jakob Johann von Uexküll
Haber, W. 2008. Zwischen Vergangenheit und ungewisser Zukunft. Eine ökologische Standortsbestimmung der Gegenwart. – In: Rundgespräche der Kommission für Ökologie, Band 32. Pfeil, München, S. 149-164.
Abbildungen: Gemeinfrei (aus Wikipedia)